3. Eintrag
Es gibt jetzt schon sogar eine eigene Ressource, sprich einen Ordner für geistige Ergüsse und
einen Verbindungskanal für Interessierte, auf dem Termine ausgemacht, Chats und sogar
Onlinetreffen geführt werden können. Und es gibt sogar schon Mitglieder in der Gruppe,
allesamt natürlich Digital Natives. Ich glaub, die Sache kommt so endlich ins Rollen. Die erste
Sitzung des Gremiums musste ich leider verpassen und auch von den Ergebnissen her war
ich wenig amüsiert. Man hatte sich wohl eher mit dem zukünftigen Namen des
Mediendingsis beschäftigt und natürlich meinen, in einem Anflug von Nostalgie,
wiederentdeckten ehemaligen Magazinnamen, in der Luft zerissen. Mit Verweis auf eine
aktuelle Umweltbewegung wäre dieser Name eines in die Jahre gekommenen
Verbrennungsmotors doch völlig als Namensgeber diskretitiert. Es wurde flugs was neues
gefunden und ich stellte meine riesengroße Kompromissbereitschaft dadurch unter Beweis,
dass ich eine allzu lange Diskussion darüber gar nicht erst aufkommen lassen wollte. Nun
musste nur noch der Antrag auf den Weg gebracht werden. Meine Geheimwaffe. Geld fürs
Projekt! Ich hatte schon versucht, meine geistigen Ergüsse in das Formular lang und breit
reinzuschreiben, wurde aber sogleich darauf hingewiesen, dass das nicht so bleiben kann.
Ich fühlte mich schon ein bischen in der Ehre angekratzt, aber was tut man nicht alles für
sein Mediendingsi. Derweil hatte ich eh nochmal mit der Stiftungsstelle Kontakt
aufgenommen und festgestellt, dass einige der Anregungen nicht von so weit her geholt
waren. Wir trafen uns wieder online und gingen den Antrag Punkt für Punkt durch. Ich war
schon einigermaßen beeindruckt. Sollten sich da nicht doch schon echte Medienprofis in
unsere Gruppe verirrt haben? Zumindest den Anregungen der Stiftungstelle kamen wir in
vielen Punkten schon zuvor und unser Antrag fand rechteitig vor Ausschreibungsende seinen
Weg in die digitale Post. Ich bin derweil hoffnungsfroh.
D.I.